Science-to-Market-Accelerators for Regional Transfer
Was ist SMART?
Im Projekt Science-to-Market-Accelerators for Regional Transfer (SMART) arbeitet die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit Unternehmen aus der Region zusammen, um neue Konzepte zur regionalen Innovations- und Wirtschaftsförderung zu entwickeln.
Die Wirtschaftsstruktur von Sachsen-Anhalt ist durch Klein- und Mikrounternehmen geprägt, die nur vereinzelt Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgen, um im nationalen und internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Hochschulen aus der Region können mit ihrer Innovationskraft Unternehmen dabei unterstützen, innovative Produkte zu entwickeln und diese nachhaltig zu wirtschaftlichem Erfolg zu führen. Um dieses Potenzial zu nutzen, wurde das Projekt SMART ins Leben gerufen. SMART setzt sich zum Ziel, Hindernisse für die Zusammenarbeit zwischen regionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aufzudecken und durch Fallstudien neue Konzepte zu entwickeln, um den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft nachhaltig zu stärken.
Innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit führt SMART zehn Fallstudien mit regionalen Unternehmen durch. In diesen Studien soll analysiert werden, welches Umfeld für KMU aus Sachsen-Anhalt zur technischen und wirtschaftlichen Entwicklung neuer Produkte benötigt wird und auf welche Weise regionale Forschungseinrichtungen dieses Umfeld positiv beeinflussen können. Den Unternehmen soll dabei durch die transparente Aufarbeitung der Fallstudien aufgezeigt werden, in welcher Form universitäre Produktentwicklungsarbeit abläuft. So sollen Kommunikationsbarrieren abgebaut und die Vorteile der Kooperation zwischen regionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen beworben werden.
Die wissenschaftliche Auswertung der Transferprozesse und die begleitende empirische Sozialforschung werden zu Handlungsempfehlungen für die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft führen, welche nachfolgend für alle interessierten Institutionen offengelegt werden.
Wer ist SMART?
Die Fallstudien werden von studentischen Teams aus ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen unter der Leitung von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität Magdeburg bearbeitet. Die Teams entwickeln im Laufe eines Semesters sowohl ein beispielhaftes Produkt als auch einen Businessplan zu dessen wirtschaftlicher Verwertung. Nachfolgend und auch prozessbegleitend wird untersucht, ob die entwickelten Konzepte von den kooperierenden Unternehmen als tragfähig erachtet werden. Ebenso wird der gewählte Entwicklungsweg allen Beteiligten dargelegt, um Transparenz zu zeigen, Optimierungspotentiale aufzudecken und Synergien zu erzeugen.
Aus der Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studierenden und regionalen Unternehmen entstehen so Aufgaben für Abschlussarbeiten, Praktika und zukünftig auch größere Kooperationsprojekte. Hierdurch können Fachkräfte für die Region gewonnen und der Abwanderung von Hochqualifizierten aus Sachsen-Anhalt entgegengewirkt werden.
Wie arbeitet SMART?
Im Zeitraum eines Jahres arbeiten die Universität und ein regionales Unternehmen zusammen an einem Innovationsvorhaben. Die Bearbeitung erfolgt durch studentische Teams aus ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen unter der Leitung von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität. In der ersten Projektphase entwickeln die Teams ein beispielhaftes Produkt sowie einen Businessplan zu dessen wirtschaftlicher Verwertung. Im Anschluss wird im Unternehmen untersucht, ob die untersuchten Konzepte tatsächlich technisch und wirtschaftlich tragfähig sind.
Zu Beginn der Fallstudie wird gemeinsam mit dem Unternehmen die Projektdefinition durchgeführt. Die Recherche des Marktes und der technischen Rahmenbedingungen bildet die anschließende Initialisierung des Projekts. Als nächstes erfolgt die Konzeptionierung verschiedener Lösungsansätze für die Aufgabenstellung, die unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten miteinander verglichen werden. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen wird eine weiterzuverfolgende Vorzugsvariante ausgewählt. Die nachfolgende technische und wirtschaftliche Detaillierung umfasst die Erstellung eines virtuellen Produktmodells sowie eines Businessplans zu dessen wirtschaftlicher Verwertung. Die Ergebnisse werden mit dem Unternehmen regelmäßig diskutiert, sodass es durch sein Branchenwissen und seinen Erfahrungsschatz wertvolle Hinweise liefern kann. Auf deren Grundlage erfolgt die Optimierung des entwickelten Konzepts auf die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen. Mit der Übergabe der ausführlichen Dokumentation der Arbeitsergebnisse endet die studentische Arbeit und wird in die Hände des Unternehmens gegeben. Hiermit erfüllt SMART die Funktion eines Accelerators zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Die Übernahme von Studierenden in das Unternehmen als Werkstudent*innen oder Praktikant*innen ist dabei ausdrücklich erwünscht. Das Unternehmen untersucht anschließend, ob die erfolgreiche Realisierung und Marktintegration des entwickelten Produkts möglich ist. Die Universität steht dabei weiterhin in beratender Funktion zur Seite und führt die wissenschaftliche Evaluation der Fallstudie
durch.